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KLANG

tō ist ein Ko-Kreatives Ensemble und arbeitet an einer aktuellen, grenzenlosen Interpretation und Rezeption von Musik und Kunst. Jede*r Einzelne umspannt Welten und bringt diese Welten in ein ungekanntes Miteinander:

 

Die Komponistin Saskia Bladt arbeitet an einer in der Musikgeschichte verankerten zeitgenoössischen Musik. Sie hat alte Musik und Komposition studiert und spannt den Bogen durch alle Jahrhunderte hindurch. Der Jazz-Schlagzeuger und Komponist Boris Bell groovt und improvisiert und erweitert das Ensemble um eine Spielhaltung, von der alle enorm profitieren. Die Japanerin Emily Yabe ist tief in der japanischen Tradition verwurzelt und prägt seit vielen Jahren die zeitgenössische Musikszene in Deutschland. Die gesamte japanische Ästhetik hat einen enormen Einfluß auf das Ensemble. Sie spielt Geige, Bratsche und eine fünf-Saitige E-Geige. Der Bündner Bariton Chasper-Curò Mani ist Rock- Gitarrist und klassischer Sänger. Sein stimmliches Spektrum reicht von extremster neuer Musik über klassische Oper bis hin zu feinen zerbrechlichen Klängen und Volksliedern aus Graubünden. Aktuell bringt er E-Gitarre und E-Bass mit und folgt so seinem Rockmusikweg, den er vor dem Gesangsstudium verfolgt hat. Der Pianist Jens Fuhr hingegen kommt aus einer ganz klassischen Musikwelt als Liedbegleiter und Solist. Ihn prägt das zuhörende Musizieren. Das Begleiten mit Charakter. Er nimmt wahr, auf und transformiert alles zu neuen Klängen. Die Tänzerin Elizabeth Waterhouse trägt ein Physikstudium und den zeitgenössischen Tanz in sich. Sie kam als Mitglied der forsythe company nach Deutschland. Außerdem arbeitet sie seit vielen Jahren als visuelle Instrumentalistin mit tō. Die Klangwelt erweitert sich hier um eine visuelle Ebene. Diese Spannung wird von der bildenden Künstlerin Sophie von Arnim gehalten, inspiriert und bespielt. Sie erschafft Klangobjekte für alle Mitwirkenden. Daraus bedingt sich eine visuelle Ästhetik für Mensch und Objekt. Gleichzeitig haben die Klangobjekte einen enormen Einfluß auf die Klanglichkeit der Instrumente. Das Spektrum wird um ein vielfaches erweitert.

 

Die wichtigsten Aufführungen von tō fanden u.a. in der Villa Massimo, Rom (2015), im Teatro Torlonia in Rom, im Goethehaus Frankfurt, im Gropius-Bau Berlin, bei der Münchner Biennale 2018, beim Eclat Festival, ZHDK Zürich und dem Alten Krematorium Zürich statt. 


 

Zurzeit arbeitet das Kollektiv an einem größeren Werk zu „Wenn die Seele geht“. 

Aus diesem Prozess sind bisher einige künstlerische Produkte hervorgegangen: eine Interpretation von Purcells Dido and Aeneas, das multimediale Konzertprojekt Yomitō sowie individuelle Miniaturen: künstlerische Übersetzungen der individuellen und stark divergierenden Haltungen der Künstler*innen. Im vergangenen Juli wurde das Projekt im Rahmen einer Tournee über öffentliche Plätze zum Austausch geöffnet, um mit Menschen zu diesem Thema in Kontakt zu kommen. Dieser Prozess wurde von der Death Doula und Journalistin Charlotte Wiedemann begleitet. Ende September 2023 kam das Ensemble für eine 12-stündige Performance im Alten Krematorium Zürich zusammen. Aus dem gewonnenen Material entsteht folgend ein multimediales Werk, das zunächst im Dezember 2023 digital erfahrbar sein wird. Außerdem haben die Künstler in den vergangenen Monaten die Projekte Nottōrno und Yomitō aufgenommen. Veröffentlichungen (CD, App) sind in der aktuellen Planung. 

Wir schaffen eine Musik, die gehört und gesehen werden kann: eine Musik aus Bildern, Gesten, Berührungen und Tönen. Wir entwickeln eine musikalische Welt, die Saskias Klangwelten und Sophies Vision von Klangquellen miteinander verbindet. Diese Ideen sind bereits kollaborativ und inspiriert durch jahrelanges Lernen voneinander. Wir freuen uns über Einladungen, zusammenzukommen und Zeit mit Musik zu verbringen: eine Spur, die an einem Faden hängt.

Wir suchen untereinander und mit dem Publikum nach Begegnungen, die zerbrechlich sind, eine Oase in der Zeit, anstatt monumentale Proszenien / Bühnen zu füllen und die Normen des Komponierens und Aufführens von Musik zu proben. Wir suchen nach einer anderen Ausprägung in den Menschen, ihren Objekten und ihrer Anordnung, die zu einer Kulisse oder Welt werden, in der wir Musik machen. tō schafft neue Konstellationen von Schwärze, Holz, Fleisch, Metall und Vibrationen. Wir suchen Intimität mit dem Publikum durch Gartenperformance, Kammermusik und Installationen, in denen das Publikum näher kommen und Zeit verbringen kann. Wir machen Aufnahmen, um diese Experimente zu erkunden und mit anderen zu teilen, die nicht teilnehmen konnten. Wir registrieren vielschichtig und lassen Geräusche entlang neuer Register von kaum wahrnehmbaren, kaum gespielten und neu gesehenen Klängen zusammentreffen.

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